Pädagogische Orientierung

Unter pädagogischen Ansätzen versteht man die Grundhaltung und die Einstellung der Pädagogin gegenüber dem Kind. Eine respektvolle Pädagogik schafft Räume für Erfahrung, in denen Erziehung als wechselseitiger Prozess des „aufeinander Wirkens“ stattfinden kann. Dieser ist geprägt von Wertschätzung und Achtung vor der Individualität des andern, um Autonomie und Selbstständigkeit zu ermöglichen.

 

 

 

Bildung findet dann statt, wenn ein Kind in der Erweiterung seiner Handlungskompetenz angeregt wird. Dies bedeutet, dass auf individuellen Erlebnissen und Erfahrung aufbauend, das Erkennen von Lebenswelt provoziert und aktiviert wird, sodass Selbstbildung ermöglicht wird. Dabei ist es aus unserer Sicht wichtig, dem Kind die Aneignung von Welterkenntnis durch eigenständiges Denken und Handeln zu ermöglichen und dabei als Dialogpartnerin präsent zu sein.

 

„Das Kind steht als aktiver Konstrukteur seiner Bildung im Zentrum des Geschehens. Der Aufbau von Kompetenzen, d.h. Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und Sachkompetenz sowie lernmethodische Kompetenzen ermöglichen Partizipation, Selbstbestimmung und die Übernahme von Verantwortung. (BMUKK 2013)

 

 

 

Die Selbstbildungsprozesse des Kindes werden erweitert durch die Perspektive des Austauschs und Dialogs mit seiner Umwelt. Die Qualität der Pädagogin- Kind- Interaktion und deren Informationsmöglichkeiten werden als besonders bedeutsam gesehen. In Interaktion mit der Pädagogin und den anderen Kindern werden psychische Strukturen aufgebaut (Konzepte, Wissen, Denkweisen,…) und internalisiert.

 

Das Kind ist somit einerseits Selbstgestalter seiner Entwicklung und andererseits stets verbunden mit seiner Kultur im Austausch. Entwicklung und Bildung wird zu einem gemeinsamen Prozess, da die Pädagogin als Begleiterin dialogisch in den wechselseitigen Lernprozess eingebunden ist.

 

 

 

Selbsttätige Handlungen sind begleitet von Erfahrungen des Erfolgs bzw. Misserfolgs, die stark emotional besetzt sind. Erfährt das Kind Misserfolg, braucht es Begleitung und Unterstützung in der selbstständigen Lösung seiner Fragestellung. Wenn das Kind sich erfolgreich erlebt, dann ist es wichtig dabei von einer Bezugsperson gesehen zu werden, wahrgenommen zu sein, gespiegelt zu werden. Wenn ich etwas schaffe und die Welt sagt „Ja!“ dazu, verstärkt sich mein Erfolgsleben, denn Wertschätzung und Interesse bestätigen in der Person die Erfahrung: „Ich habe Bedeutung!“